Fahrverbote: Städte gegen „Holzhammermethode“
Die Ideen von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zum Umgang mit zu hohen Stickstoffdioxid-Werten in Städten stoßen in Niedersachsen auf ein geteiltes Echo. Der Niedersächsische Städtetag (NST) sieht vor allem die Automobilindustrie in der Pflicht, die Schadstoffmenge zu reduzieren. Verschiedene Plaketten könnten nur eine Übergangslösung sein, meint NST-Hauptgeschäftsführer Heiger Scholz im Gespräch mit dem Rundblick. Die von Hendricks angesprochenen Fahrverbote, zum Beispiel für Autos mit geraden oder ungeraden Ziffern im Kennzeichen, bezeichnet Scholz als „Holzhammermethode“. „Da gibt es doch schon Erfahrungen aus der Ölkrise in den 70ern. Schon damals konnte kaum kontrolliert werden, welche Fahrzeuge gerade unterwegs sind.“
Während in Lüneburg begrüßt wird, dass die Städte Handlungsspielraum bekommen, wird genau das in Hannover kritisch gesehen. Die Regelungen seien wenig aussagefähig, wenn sie sich von Stadt zu Stadt unterschieden, heißt es aus der Landeshauptstadt. Fahrverbote seien jedenfalls nicht zu verantworten. So wie Hannover und Lüneburg arbeitet auch Oldenburg gerade an einem Plan, um die Schadstoffwerte in der Stadt zu senken. Derzeit würden zahlreiche Einzelmaßnahmen geprüft, sagte ein Stadtsprecher dem Rundblick.