Diether Dehm, Linken-Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Hannover, sieht sich jetzt Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Fulda ausgesetzt. Seine Immunität soll dazu in wenigen Tagen aufgehoben werden. Dehm hatte einen jungen Flüchtling, der über das Mittelmeer nach Italien geflohen war, zunächst in seinem Ferienhaus am Lago Maggiore beherbergt und dann nach Deutschland gebracht – damit er dort zu seinem Vater kommen konnte, was inzwischen auch geschehen ist. Weil es sich aber um eine „Beihilfe zur illegalen Einreise“ gehandelt habe, wurde die Justiz aktiv. Dehm lässt sich in der Sache vertreten von seinem Anwalt, dem früheren CSU-Politiker Peter Gauweiler. Dehm sagte gestern dem Rundblick: „Ich bin für das Asylrecht und für eine sozial regulierte Einwanderungspolitik. Aber wenn die Not einen anblickt, muss man helfen – als Mensch und als Linker.“ Der Linken-Politiker berichtet, dass ihn viele Menschen in einem katholischen Dorf bei Fulda, wo sich Dehms Musikverlag befindet, angesprochen hätten. „Sie haben mir zur Erfüllung meiner Christenpflicht gratuliert.“ Er sei zwar kein Christ, habe sich aber doch sehr über diese Ansprache gefreut.