Bernd Busemann, Landtagsvizepräsident aus Dörpen (Kreis Emsland), hat Zweifel geäußert an der jüngsten Entscheidung der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), Gorleben aus der Standortsuche auszuschließen. Wie Busemann gegenüber dem Politikjournal Rundblick erklärte, sei ein elementarer Grundsatz wissenschaftlichen Vorgehens, die Ergebnisse erst nach dem Ende des Verfahrens zu präsentieren, nicht aber schon zu Beginn.


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Was nun Gorleben angehe, sei der von der BGE vorgenommene Verzicht auf den Standort „nicht wissenschaftsbasiert“: Vor Jahren habe man in Gorleben die Erkundung eingestellt, ohne aber zu dem Ergebnis gekommen zu sein, dass der Salzstock ungeeignet sei. Seither habe es keine neuen Untersuchungen gegeben, die neue Erkenntnisse hätten zutage fördern können. Eine wissenschaftliche Begründung dafür, warum Gorleben nun nicht mehr in Betracht komme, fehle in dem aktuellen BGE-Gutachten.

Damit hält Busemann die Entscheidung, Gorleben jetzt aus der Endlager-Suche herauszunehmen, „für einen ersten Verfahrensfehler auf dem Weg zu einer wissenschaftsbasierten, transparenten, bürgernahen und gerichtsfesten Entscheidung“. Wenn nun die Grünen Lobeshymnen singen, wirke das motivierend auf Bürgergruppen in anderen Gegenden des Landes, dort mögliche Endlager auch vehement und nachdrücklich abzulehnen, meint der CDU-Politiker. Auch in seinem Wahlkreis befindet sich ein Salzstock, über dessen mögliche Eignung als Endlager schon vor vielen Jahren spekuliert wurde.