Die Niedersächsin des Monats…
…stammt eigentlich aus Nordrhein-Westfalen, zumindest aus einer dortigen Gegend nahe der Grenze zu Niedersachsen. In den vergangenen drei Jahren hat sie als Dezernentin in der Uelzener Kreisverwaltung gearbeitet – war zuständig für Jugend und Soziales. Jetzt ist sie, ziemlich deutlich und überraschend, zur Chefin einer Kreisbehörde gewählt worden. Das allerdings nicht in Niedersachsen, aber auf eine Art und Weise, die Parteifreunde hierzulande aufhorchen ließ. Sie schaffte das mit ihrer unkonventionellen, zupackenden Art, sie verbreitete eine Aufbruchstimmung.
Die Niedersächsin des Monats heißt…
Anna Katharina Bölling, ist 40 Jahre alt und wird künftig als Landrätin die Kreisverwaltung in Minden-Lübbecke leiten. Im ersten Wahlgang schon hatte sie überraschend gut abgeschnitten, dann folgte die Stichwahl gegen einen SPD-Gegenkandidaten. Sie erreichte 64 Prozent – und das, obwohl diese Gegend früher immer eine SPD-Hochburg gewesen war. Bölling aber gehört der CDU an, und sie hat schon mehrere interessante berufliche Stationen absolviert.
Nach dem Studium in Bonn arbeitete sie in den Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Warschau und Zagreb, leitete dann das Förderprogramm „Deutsche Minderheiten“ im Referat des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und wurde 2011 Referentin für Sozialpolitik, Integration und Europa bei der CDU-Bürgerschaftsfraktion in Bremen. 2017 folgte dann die Arbeit als Dezernentin an der Seite des Uelzener Landrats Heiko Blume. Aber Bölling zog es zurück in ihre Heimat Minden. Vor kurzem hat sie geheiratet, ihre Zwillinge kamen erst im März zur Welt – und prompt kam die Elternzeit mit dem Landratswahlkampf zusammen.
Als Lieblingsgestalt in Kinderbüchern nennt sie Pippi Langstrumpf
Wer ist diese Frau? Sie nennt sich eine überzeugte Europäerin, sei von den Ideen Konrad Adenauers begeistert gewesen. Als Kind habe sie die Welt verändern wollen, und als Ausweich-Berufswunsch wäre sie Sportjournalistin geworden, berichtet sie. Als Lieblingsgestalt in Kinderbüchern nennt sie Pippi Langstrumpf, sie ist begeisterte Sportlerin, ist gern in der Natur unterwegs und nennt als ihre Helden der Geschichte diejenigen, die gegen die Nazis Widerstand geleistet haben.
Als zupackende, direkte und entscheidungsfreudige Frau präsentierte sich Bölling im Landratswahlkampf, das blieb der Parteispitze in Düsseldorf nicht verborgen. Als Ministerpräsident Armin Laschet kürzlich in Hildesheim vor der niedersächsischen Jungen Union auftrat, lobte er den Einsatz der Landratskandidatin in Minden – und vergaß nicht zu erwähnen, dass sie zu der Zeit noch als Dezernentin in Uelzen einen guten Job machte.
Hätte Bölling in Minden verloren, wären wohl einige Wetten fällig gewesen – sicher hätte die niedersächsische CDU nicht gezögert, ihr für einen der vielen Bürgermeister- und Landratsposten in Niedersachsen, die in einem Jahr neu gewählt werden, eine Kandidatur anzubieten. Für die Rundblick-Redaktion ist das Grund genug, ihr den Titel „Niedersächsin des Monats“ zu geben – obwohl sie selbst sicher die Bezeichnung „Niedersächsin“ von sich weisen würde. Sie ist Mindenerin, und ihr Kreis Minden-Lübbecke ist umgeben von ganz viel Niedersachsen.