
Pragmatische Lösung in der Hansestadt
Nun gibt es solche Modelle nicht nur in Lüneburg, womöglich sind andere Städte sogar noch weiter. Doch das Lüneburger Modell wurde unlängst landesweit öffentlich, und Steinrücke als Sozialdezernentin steht auch dafür. Wenn eine größere Stadt wie Lüneburg hier voranmarschiert, ist das auch beispielgebend für andere Kommunen. Ein paar Tage, nachdem ihr Beispiel bekannt wurde, folgte etwa die Stadt Wolfsburg. Was nun Lüneburg angeht, drückt das Vorgehen eine Form von Pragmatismus aus, für die auch der dortige Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) bekannt ist. Die Lösung der Probleme steht im Vordergrund, nicht die Entwicklung abgehobener Programme oder parteipolitische Ausrichtungen. Hier war die Herausforderung, zwei widerstreitende Richtungen unter einen Hut zu bekommen – die Beachtung der Kontaktverbote, die gerade bei Kleinkindern auf Spielplätzen schwer einzuhalten sind auf der einen Seite, die seelischen Folgen einer zu langen Isolation von Kleinkindern in engen Wohnungen auf der anderen Seite. Die geplante Teil-Nutzung von Spielplätzen für einen jeweils vorangemeldeten, umgrenzten Personenkreis, verknüpft mit strengen Hygieneregeln, ist hier die Lösung. In der Landesregierung hat das nicht nur Begeisterung, sondern auch Kopfschütteln ausgelöst, einige halten das Vorgehen für leichtsinnig, weil damit ein falsches Signal verbunden werde.