Die Niedersächsin der Woche…
…hat einen Beruf, der eigentlich ein Fulltime-Job ist – und trotzdem macht sie noch allerhand nebenher. Eigentlich kümmert sich die junge Frau in drei verschiedenen Betrieben um das Wohlergehen von über 400 Tieren. Doch seit Anfang des Monats hat sie zudem noch eine Protestbewegung organisiert, die in der vergangenen Woche viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Die Niedersächsin der Woche…
…heißt Henriette Struß, ist 27 Jahre alt und hat die Bauern-Demo in Hannover in der vergangenen Woche organisiert.
Als sich am Dienstag tausende erboste Landwirte in Hannover am Nordufer des Maschsees versammelten, um ihrem Unmut über die Agrarpolitik der Bundesregierung Ausdruck zu verleihen, trat als erstes Henriette Struß ans Mikrofon. Sie wollte zwar nicht als die große Wortführerin auftreten. Doch war sie es, die den Bauern-Protest koordiniert hatte.
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Schon zu Schulzeiten sei sie diejenige gewesen, die die Kursfahrten organisiert habe, sagt sie im Gespräch mit dem Politikjournal Rundblick. Ein gewisses Organisationstalent muss die studierte Landwirtin also besitzen. Und das braucht sie wohl auch, um ihre Arbeit in drei verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben unter einen Hut zu bekommen.
Henriette Struß lebt und arbeitet in Barsinghausen, wo sie mit ihrem Mann gemeinsam einen Hof mit 150 Kühen bewirtschaftet. Als Herden-Managerin arbeitet sie zudem in Wunstorf in einem Betrieb mit 240 Kühen. Hinzu kommt dann noch ein Mischbetrieb mit Ackerbau und 80 Kühen, den sie gemeinsam mit ihren Eltern im Weserbergland betreibt. Dort, in Möllenbeck, einem Ortsteil von Rinteln, ist sie auch aufgewachsen.
An der Spitze der Bauern-Proteste
Als sich Anfang Oktober die Gruppe „Land schafft Verbindung“ über Facebook zusammenfand, fand sich Henriette Struß recht schnell in der Rolle der Gruppen-Administratorin für Hannover wieder. „Ich bin da so rein- und hochgerutscht“, sagt sie. Obwohl sie weder in einer Partei noch in einem Bauernverband engagiert ist, gelangt sie schnell an die Spitze dieser Bewegung.
Sie gehört nun zu den sechs führenden Köpfen der Bewegung, zu den sechs Frauen, die „Land schafft Verbindung“ voranbringen. Bei einem Treffen der engagierten Landwirte in Verden am 9. Oktober vertrat sie dann 600 Unterstützer. Dort legte man fest, welche Landwirte am 22. Oktober zur großen Demo nach Bonn fahren sollten, und welche sich nach Hannover und Osnabrück aufmachten.
https://www.instagram.com/p/B16F4NroZJW/
Einladung, die Landwirtschaft kennenzulernen
Henriette Struß setzt sich schon länger dafür ein, ihren Berufsstand dem Verbraucher näher zu bringen. So hat sie etwa Videos für die Plattform My KuhTube erstellt, in denen sie den Arbeitsalltag auf einem Milchvieh-Hof zeigt (das Video können Sie sich hier ansehen). Auch auf Instagram gewährt sie als @milchmaedchen_henri viele Einblick in ihre Arbeit als Herdenmanagerin. Sie hofft nun, dass sich nach der Demo wirklich etwas bewegt. „Wir haben zu Tisch gerufen und hoffen, dass Leute auf uns zu kommen.“
Für diesen starken Einsatz für die Landwirtschaft in Niedersachsen verleiht ihr die Rundblick-Redaktion in dieser Woche den Titel „Niedersächsin der Woche“. Herzlichen Glückwunsch!
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