Die niedersächsische Förderbank N-Bank geht für dieses Jahr von einem weiter steigenden Fördervolumen aus. Zusätzlichen Schub könnte dabei auch die nachlassende Konjunktur bringen. „Immer wenn Konjunktur schwächelt, ist das eine große Konjunktur für eine Förderbank“, sagte der Vorstandsvorsitzende der N-Bank, Michael Kiesewetter. Sie sei das Instrument, um Konjunkturdellen abzufedern.

Wirtschafts-Staatssekretär Berend Lindner und NBank-Chef Michael Kiesewetter – Foto: MB.

Auch Berend Lindner, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, meinte, in der Vergangenheit habe es mehr Gründungen gegeben, wenn die Konjunktur nachgelassen habe. Der Trend zu mehr Gründer-Förderungen könnte dadurch weiter zunehmen. Auf der Hannover-Messe stellte die N-Bank am Mittwoch ihre Jahresbilanz vor. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 818 Millionen Euro Fördermittel ausgezahlt, das waren 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Kiesewetter sprach von einem sehr starken Förderjahr, Lindner wies auf eine deutliche Steigerung bei den Gründerkrediten in. Die Zahl stieg von 111 auf 158 bewilligte Kredite mit einem Fördervolumen von mehr als 31 Millionen Euro.

Um noch mehr Gründer und vor allem Gründerinnen dazu zu bewegen, sich selbständig zu machen, soll es zusätzlich ein Gründungsstipendium geben. Junge Gründer sollen über acht Monate 2000 Euro bekommen. Mit dem Geld können Lindner zufolge auch Lebenshaltungskosten gefördert werden. Das sei für einen bestimmten Zeitraum das richtige Instrument, das bisher in Niedersachsen gefehlt habe. Im Haushalt sind laut Lindner dafür bis zum Jahr 2021 insgesamt 1,5 Millionen Euro bereitgestellt. Perspektivisch würde man die Summe gerne noch erhöhen, erklärte der Staatssekretär.

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Eine starke Zunahme stellte die N-Bank im vergangenen Jahr bei der Infrastrukturförderung fest. Kommunen hätten einen großen Nachholbedarf, sagte Kiesewetter. Mit dem kommunalen Infrastrukturkredit, der es Kommunen erlaube, den Finanzierungsmix zu diversifizieren, habe man den Nerv der Zeit getroffen. 75 Millionen Euro stellte die N-Bank dafür 2018 zur Verfügung. Das werde auch in den nächsten Jahren ein großes Thema sein, prognostizierte der Vorstandsvorsitzende der Förderbank.

Viel Arbeit kommt auf die N-Bank auch beim Wohnungsbau zu. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1650 Wohnungen mit knapp 160 Millionen Euro gefördert, im Vorjahr waren es noch 1200 Wohnungen. Das Land will jetzt eine dreistellige Millionensumme zur Verfügung stellen, hinter vorgehaltener Hand ist von 400 Millionen Euro die Rede. Die N-Bank wartet jetzt auf den Startschuss. Es lägen bereits jede Menge Anträge für die Förderung vor, berichtete N-Bank-Vorstandsmitglied Ulf Meier bei der Bilanz-Pressekonferenz. Meier zeigte sich optimistisch, dass es beim Wohnungsbau vorangehen wird. Hürden seien unter anderem das Finden von Grundstücken gerade in Ballungsgebieten und die Verfügbarkeit von Handwerksunternehmen. Nachdem das Land Geld zur Verfügung stellen will betonte Lindner, jeder müsse nun seinen Job machen. Auch die Kommunen hätten ein wichtige Aufgabe.


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Kiesewetter kündigte an, Programme der Förderbank weiter zu verschlanken. Seit längerem könne man Anträge und Belege online einreichen. „Das ist in der EU-Förderung nicht ganz leicht. Es ist eben nicht so einfach, wie ein paar Schuhe bei Zalando zu bestellen.“ Man müsse die Eintrittsbarrieren möglichst niedrig halten. Dabei arbeiten die Förderbanken länderübergreifend zusammen. „Wir stehen nicht im Wettbewerb zu einander und versuchen, von anderen zu lernen“, sagte Kieswetter. Derzeit sei man dabei, ein gemeinsames Kundenportal zu entwickeln.