Robert Habeck und Annalena Baerbock sind die neuen Bundesvorsitzenden der Grünen. Die neue Doppelspitze wurde am Mittag auf einem Bundesparteitag in Hannover gewählt. Gegen Annalena Baerbock war die Fraktionsvorsitzende der Grünen im niedersächsischen Landtag, Anja Piel, angetreten – doch sie blieb chancenlos. Mit einer kämpferischen Rede riss die Bundestagsabgeordnete aus Brandenburg die rund 800 Delegierten im Congress Centrum in Hannover mit. 64,5 Prozent wählten am Ende Baerbock, für Piel stimmten lediglich 34,7 Prozent.

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In ihrer Rede machte Baerbock deutlich, wie sie den Job der Grünen-Chefin versteht: „Wir wählen hier heute nicht nur die Frau an Roberts Seite, sondern die neue Bundesvorsitzende“, sagte sie, die sich von Robert Habeck nicht in den Schatten stellen lassen will. Der neue „Messias der Grünen“, wie er am Rande des Parteitags teilweise genannt wird, wurde mit 81,3 Prozent ebenfalls zum Parteichef gewählt.

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Auf dem Parteitag wurde deutlich, dass die Grünen in den Attacke-Modus schalten wollen.  „…und das ist erst der Anfang“, lautete das Motto der Bundesdelgiertenkonferenz, und schon in den Bewerbungsreden der Kandidaten für den Parteivorsitz wurde die neue Angriffsfreude deutlich. „Wir müssen raus auf die Straße, damit der Kohleausstieg kommt“, rief Annalena Baerbock am Rednerpult und bekam frenetischen Beifall der Delegierten. Habeck plädierte für mehr Umverteilung und eine härtere Besteuerung von Kapital und Vermögen. „Links hat heute keinen politischen Ort“, sagte er und machte damit klar: Die Grünen wollen dieser linke Ort für die Wähler sein. (MB.)