Die digitalen Folgen der Corona-Krise
Am Donnerstag war es schon zu begutachten, wie es aussieht, wenn die Online-Kapazitäten nicht ausreichen. Die noch unbestätigten Medienmeldungen über Schulschließungen führten dazu, dass die Webseiten der Landesregierung der Anfragelast immer wieder nicht gewachsen waren. Und nebenbei: Auch die Seite des Politikjournals Rundblick ging zeitweise in die Knie.
Aber nicht nur die Serverkapazitäten, sondern sämtliche digitalen Infrastrukturen sind derzeit einer hohen Belastung ausgesetzt. Unternehmen verlagern Mitarbeiter ins Home-Office, persönliche Treffen werden durch Videokonferenzen ersetzt, Chats ersetzen Gespräche im Büro. Mit 9,1 Terabit Daten pro Sekunde verzeichnete der Frankfurter Internet-Austauschknoten DE-CIX am 10. März einen neuen Weltrekord, verkündete am Freitag der Verband der Internetwirtschaft.
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Die Corona-Pandemie zeigt, welch wichtigen Stellenwert die Digitalisierung in Zeiten einer solchen Krise einnehme, sagte Verbandssprecher Béla Waldhauser. „Unternehmen in ganz Europa benötigen jetzt leistungsfähige und verlässliche digitale Infrastrukturen. Politik und Wirtschaft sollten daher das gemeinsame Ziel verfolgen, digitale Infrastrukturen in Deutschland sowie Europa langfristig zu stärken. Wir dürfen nicht auf die nächste Krise warten“, so Waldhauser.
IT-Sicherheitsexperten warnen zudem davor, dass sich Cyber-Kriminelle die Corona-Krise zunutze machen. Gerade jetzt steige die Gefahr infizierter E-Mails. Dabei werden zum Beispiel Mails mit Hygieneratschlägen oder Prophylaxe-Tipps verschickt, teilweise auch getarnt als E-Mail der Weltgesundheitsorganisation. Durch den Klick auf die Links wird dann Schadsoftware auf den Rechnern installiert.