Zum ersten Mal seit Jahrzehnten werden in Niedersachsen mehr Wohnungen als Einfamilienhäuser gebaut. Das geht aus der jüngsten Datenerhebung des Landesamts für Statistik hervor. Das liegt jedoch nur zum Teil an den Programmen für sozialen Wohnungsbau des Landes. Im vergangenen Jahr ist der Bau von 13.247 neuen Wohnungen in insgesamt 1589 Häusern genehmigt worden. Dem stehen 12.960 Genehmigungen für Einfamilienhäuser gegenüber.

https://soundcloud.com/user-385595761/dgb-wir-brauchen-jahrlich-35000-neue-wohnungen

Während die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser in den Jahren zuvor um diese Zahl schwankte, wurden im Schnitt nur rund 10.000 Genehmigungen für neue Wohnungen erteilt. Bei 124 Gebäuden ist die öffentliche Verwaltung Bauherr mit 1246 Sozialwohnungen. Dazu kommen noch rund 500 Sozialwohnungen, die private Bauherren mit Förderung des Landes bauen wollen. Im Vorjahr waren nur einige Hundert Sozialwohnungen genehmigt worden.

Lesen Sie auch:

 

Doch der Anstieg der Wohnungsbaugenehmigungen liegt auch am wachsenden Interesse für Eigentumswohnungen als Kapitalanlage. Wurden in 2015 noch 5717 Wohnungen für den Verkauf geplant, so waren es im Folgejahr schon 6243. Da sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt vor allem in den Städten zuspitzt, will die Landesregierung noch mehr in die Förderung von sozialem Wohnungsbau investieren. Bauherren, die Sozialwohnungen bauen wollen, erhalten seit Anfang des Jahres nicht nur ein zinsfreies Darlehen, sondern bekommen auch einen Tilgungsnachlass von 15 Prozent.