34 Wochen liegen hinter uns. 34 Wochen, in denen die Redaktion des Politikjournals Rundblick jeden Sonntag einen Politiker oder eine Politikerin der Woche gewählt hat. Diese Personen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der jeweiligen Woche etwas Besonderes gesagt oder getan haben, das Beachtung verdient. Nicht immer waren es große Gesten oder Worte, die der Person die begehrte Krone eingebracht haben. Oftmals sind es die Details gewesen, die uns aufmerksam werden ließen. Jetzt aber wollen wir Ihre Hilfe. Denn aus den 35 gekrönten Politikern der Woche soll ein Politiker des Jahres gekürt werden. Und den bestimmen SIE!

Nehmen Sie an unserer Umfrage teil und stimmen Sie hier für Ihren Kandidaten ab:

 

Rundblick-Wahl zum Politiker des Jahres

 

Das Ergebnis und den Politiker des Jahres stellen wir Ihnen Anfang Januar vor.

Sie wollen mehr über die Kandidaten wissen?

Wir haben Ihnen hier die wichtigsten Infos zu unseren Politikern der Woche in der Reihenfolge ihrer Krönung zusammengetragen:

Hubertus Heil (SPD), Bundesarbeitsminister, weil er die aufkeimende SPD-Debatte über die Abschaffung von Hartz IV geschickt in neue Bahnen gelenkt hat – und die Bildung einer Arbeitsgruppe ankündigte.

Gabriele Andretta (SPD), Landtagspräsidentin, weil sie sich sehr früh, eindeutig und klar für die Benennung eines Antisemitismus-Beauftragten eingesetzt hat.

Reinhold Hilbers (CDU), Finanzminister, weil er mit Grundsteuerreform, Nord/LB-Rettung, Haushaltsplanung und Verhandlungen über Kindergarten-Finanzierung gleich mehrfach bei den schwierigsten Problemen an vorderster Front gefragt ist.

Eike Holsten (CDU), CDU-Landtagsabgeordneter aus Rotenburg, weil er als Landtagsneuling in der begehrten aktuellen Stunde eine Rede zur Flüchtlingspolitik halten durfte – und dabei kluge Worte wählte.

Boris Pistorius (SPD) und Uwe Schünemann (CDU), weil sie als amtierender und früherer Innenminister bewiesen haben, wie man trotz unterschiedlicher Auffassungen einen gemeinsame Gesetzentwurf zum Polizeigesetz zimmern kann.

Olaf Lies (SPD), Umweltminister, weil er entschlossen, geschickt und kompromissbereit eine Lösung für die gesperrte Bundesstraße 83 bei Holzminden gefunden hat.

Sigmar Gabriel (SPD), früherer Ministerpräsident, weil der ehemalige SPD-Chef, Bundeswirtschafts- und Bundesaußenminister in seiner Heimatstadt Goslar trotz seiner stets polarisierenden Art sehr beliebt ist – und sogar Ehrenbürger wurde.

Jürgen Krogmann (SPD), Oberbürgermeister von Oldenburg, weil er in einer Festveranstaltung einem Gastredner, der den Zweiten Weltkrieg als „Dummheit“ verniedlichte, couragiert widersprochen hat.

Hauke Jagau (SPD), Regionspräsident von Hannover, weil er den Skandal um die fehlerhaften Bescheide des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge frühzeitig erkannt und behördenintern darauf aufmerksam gemacht hat.

Petra Bahr (CDU), Landessuperintendentin der evangelisch-lutherischen Landeskirche, weil sie mit einer sehr klugen und nachdenklichen Rede zu einem eher rustikalen „Spargelessen“ bewiesen hat, dass auch auf zünftigen Anlässen niveauvoll gesprochen werden kann.

Rebecca Harms (Grüne), Europaabgeordnete, weil sie als Expertin für Menschenrechtspolitik und Osteuropa kein Blatt vor den Mund genommen hat – gerade gegenüber Russland und der aggressiven Politik von Wladmir Putin.

Mathias Middelberg (CDU), Bundestagsabgeordneter aus Osnabrück, weil er als neuer Innenexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion den Konflikt zwischen Kanzlerin Merkel und Bundesinnenminister Seehofer lange Zeit zu besänftigen vermochte.

Björn Försterling (FDP), Landtagsabgeordneter aus Wolfenbüttel, weil er mit einer rhetorischen Glanzleistung im Landtag die politischen Positionen der AfD in der Außenpolitik zerpflückt hat.

Carola Reimann (SPD), Sozialministerin, weil sie in den Haushaltsverhandlungen des Kabinetts eine hohe Summe für die Sanierung der Krankenhäuser durchsetzen konnte.

Viola von Cramon-Taubadel, Grünen-Kandidatin für das EU-Parlament, weil sie ihr Interesse an der Kandidatur recht früh nach dem Rückzug von Rebecca Harms bekundete – und damit nicht nur bei ihren Anhängern Erwartungen weckte.

Stefanie Otte (Grüne), neue Präsidentin des Oberlandesgerichts Celle, weil sie sich nach langem politischen und juristischen Streit doch in dem Führungsamt für das altehrwürdige Gericht in Celle durchgesetzt hat.

Grant Hendrik Tonne (SPD), Kultusminister, weil er sich in der Kultuspolitik selbstkritisch, demütig und aufnahmebereit für Lob wie Tadel zeigt – und damit einen neuen Stil der Schuldebatte geprägt hat.

Kai Seefried, CDU-Landesgeneralsekretär, weil er seine Partei für eine gründliche Diskussion über die Straßenausbaubeiträge öffnete – und damit den Prozess zur Änderung des Gesetzes in Gang gebracht hat.

Stefan Muhle (CDU), Sonder-Staatssekretär für Digitalisierung, weil der von ihm entworfene „Masterplan für Digitalisierung“ eben kein Katalog voller unverbindlicher Absichtserklärungen ist – sondern ein sehr konkreter Handlungsplan.

Laura Pooth (SPD), GEW-Landesvorsitzende, weil sie mit der Lehrer-Demonstration vor dem Landtag gezeigt hat, dass derartige Kundgebungen auch heute noch geeignet sind, viele Teilnehmer zu mobilisieren.

Konstantin Kuhle, FDP-Landesgeneralsekretär, weil er es trotz erst kurzer Zugehörigkeit zum Bundestag geschafft hat, mit klaren und klugen Positionen etwa zur Innenpolitik bundesweit Aufmerksamkeit zu finden.

Jens Nacke, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, weil er mit einer sehr nüchternen, abgewogenen und nachdenklichen Rede im Landtag vehement gegen populistische Sichtweisen auf die Politik angegangen ist.

Christian Meyer (Grüne), Landtagsabgeordneter aus Holzminden, weil er seine nach wie vor vorhandene Fähigkeit zur Attacke auf den politischen Gegner unter Beweis gestellt hat – beim Thema Brand im emsländischen Moor.

Michael Grosse-Brömer, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, weil er als Vertrauter des früheren Fraktionschefs Volker Kauder so gut gearbeitet hat, dass auch Kauders Nachfolger Ralph Brinkhaus an ihm festgehalten hat.

Christos Pantazis (SPD), weil er im Unterschied zu vielen anderen Politikern den Tag der deutschen Einheit immer noch für ein festliches Ereignis hält – und sich dazu auch öffentlich zu bekennen pflegt.

Barbara Havliza (CDU), weil sie sich dafür eingesetzt hat, dass die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung härter bestraft werden sollte als es bisher der Fall ist – und als frühere Richterin in Terrorprozessen weiß sie, wovon sie da redet.

Bischof Heiner Wilmer (parteilos), weil er sich als neuer katholischer Bischof des Bistums Hildesheim für die schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in seiner Kirche einsetzt – und dabei auch von seinen Vorgängern abrückt.

Bernd Lynack (SPD), weil er es in einer kulturpolitischen Debatte des Landtags gewagt hatte, aus der demonstrativen Harmonie der SPD/CDU-Koalition auszuscheren und in einer Sachfrage auf Distanz zur CDU zu gehen.

Klaus Mohrs (SPD), weil er als Oberbürgermeister von Wolfsburg den jahrelangen Stillstand in der Debatte um eine überfällige Gebietsreform neu belebt – und sich für Fusionen seiner Stadt mit benachbarten Kreisen öffnet.

Dirk Toepffer, weil er als Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion den Reformprozess in seiner Partei stetig anschiebt – beispielsweise bei den Themen Verbraucherschutz und ökologische Landwirtschaft.

Uwe Schwarz, weil er als neuer SPD-Sprecher in der Enquetekommission zur Gesundheitspolitik zeigt, wie leidenschaftlich man auch noch nach mehr als 30 Jahren im Landtag in fachpolitischen Debatten agieren kann.

Tjark Bartels (SPD), Landrat von Hameln-Pyrmont, weil er den Bau einer Lern- und Erinnerungsstätte auf dem Bückeberg, wo früher NS-Erntedankfeste gefeiert wurden, geschickt vorangetrieben hat – mit klaren Ansagen und der Fähigkeit zum Kompromiss.

Oliver Junk (CDU), Oberbürgermeister von Goslar, weil er seine Stadt hervorragend repräsentieren kann – beispielsweise mit einem Grußwort zum Philologentag, das inhaltsschwerer war als manche Rede auf dem Kongress.

Foto: SPD

Wiebke Osigus, SPD-Landtagsabgeordnete aus Neustadt am Rübenberge, weil sie als Initiatorin eines parteiübergreifenden Antrags zur Strafrechtsreform bei der Werbung für Abtreibungen ein Ampel-Bündnis gezimmert hat.