Debatte um längere AKW-Laufzeiten: Lies attackiert Pfeiffer
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies übt scharfe Kritik am CDU-Energiepolitiker Joachim Pfeiffer. Der Bundestagsabgeordnete hatte den nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschlossenen Atomausstieg in Frage gestellt. Er wäre unter Umständen offen dafür, auch in Zukunft Kernkraftwerke zu betreiben, sagte der CDU-Politiker dem „Spiegel“. „An mir und an der Unionsfraktion wird es nicht scheitern.“
Lies spricht von einem Irrweg, der in eine völlig falsche Richtung führe und davon ablenke, dass der Weg in die Zukunft über erneuerbare Energien führen müsse. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir noch einmal in eine Situation kommen, in der der Ausstieg aus der Kernenergie in Frage gestellt wird“, sagte Lies am Donnerstag in Hannover. Dem CDU-Politiker Pfeiffer wirft Lies Kalkül vor.
Es sei klar, dass der Ausbau von Windkraft und Stromnetzen auch auf Widerstand stoße. Wenn aber Kernkraftwerke eine längere Laufzeit bekämen, würde nach Meinung des niedersächsischen Umweltministers im Bereich der Erneuerbaren nichts mehr passieren. „Es gäbe dann keinen Ausbau bei Windkraft und Stromnetzen mehr“, ist Lies überzeugt.
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Er könne sich nicht vorstellen, dass man als wissensbasierte Gesellschaft noch einmal auf eine Technik setze, bei der ein Unglück wie in Fukushima geschehen könne, sagte Lies. Er ist davon überzeugt, dass auch in anderen Ländern der Ausstieg aus der Kernenergie folgen werde. Das liege nicht nur an den ungeklärten Fragen zum Atommüll, sondern auch an der Gefahr eines Störfalls. „Das Risiko ist klein, die möglichen Folgen aber sind riesengroß. Alle werden aussteigen, bei einigen wird es nur länger dauern.“ (MB.)