Senkt die Landesregierung den Daumen für Facebook? In der Staatskanzlei und einigen Ministerien

macht man sich inzwischen Gedanken darüber, wie es mit den eigenen Facebook-Accounts weitergehen könnte. Hintergrund ist der Datenskandal rund um das US-Unternehmen. Eine britische Analysefirma hatte für den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump mit Daten von Millionen Facebook-Nutzern gearbeitet. „Die Ereignisse beunruhigen uns sehr“, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen. „Wir beobachten das sehr intensiv und haben uns in der Pressestelle darüber ausgetauscht.“ Auf der Facebookseite des Ministerpräsidenten würden nur Inhalte eingestellt, die Stephan Weil ohnehin im öffentlichen Raum erkläre. Dennoch müsse man gegebenenfalls die Entscheidung, eine Facebookseite zu nutzen, überdenken. Es sei immer schon klar gewesen, dass der Konzern einen Facebook einen problematischen Umgang mit Daten habe. Pörksen sieht allerdings auch den Vorteil, über das soziale Netzwerk mit Bürgern direkt in Kontakt zu kommen. Über die Seite des Ministerpräsidenten würden auch Anfragen gestellt. Deshalb gebe es ein Für und Wider.

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Nicht nur in der Staatskanzlei, auch in anderen Ministerien beschäftigt man sich mit dem Thema. Bisher verfügen das Sozial- und das Wissenschaftsministerium über je eine eigene Facebookseite. Das Umweltministerium hat aktuell sogar zwei Seiten, eine von Minister Olaf Lies und eine, die die Pressestelle betreut. Im Wirtschaftsministerium und im Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheit wird gerade darüber nachgedacht, ob eine Facebook-Seite eingerichtet wird.  Facebook sieht sich derweil selbst als Betrogenen. In einer Mitteilung heißt es, das gesamte Unternehmen sei entsetzt darüber, dass man hintergangen wurde. Man werde alles tun, um seine Richtlinien durchzusetzen und die Informationen der Nutzer zu schützen. Die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica soll Zugriff auf Daten von bis zu 50 Millionen Facebook-Nutzern gehabt haben.