…stammt von Ralf Meister, dem Landesbischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Er wollte damit den aktuellen Zeitgeist beschreiben, den Aufstieg von Rechtspopulisten und von Nationalisten, von denen er keine wichtigen Impulse für die Zukunft erwartet. Das Zitat der Woche lautet:

Eine der größten Versuchungen, denen Menschen in Vertrauenskrisen erliegen, ist es, die Zukunft aufzugeben. Sie suchen das Heil in der Vergangenheit. Weil es keine Zukunft gibt, auf die hin vertraut werden kann, wirft man den Blick nostalgisch auf vergangene Epochen. Diese Liebschaft mit der Retrospektive ist eine verhängnisvolle Affäre. Sie lähmt unsere Gesellschaft.

Meister berichtete, dass er im vergangenen Jahr 2019 an mehreren Demonstrationen teilgenommen hat, unter anderem auch an solchen der Bewegung „Fridays for Future“. Nie zuvor habe er Vergleichbares erlebt, denn das Verhalten der Menschen dort sei ihm vorgekommen „wie ein weltweiter kollektiver Aufschrei“. Er habe eine diffuse Mischung erlebt „zwischen einerseits dem Glauben, dass es mit gemeinsamer Anstrengung eine Wende geben könne, und andererseits dem Unglauben, dass es doch eigentlich keinen Sinn mehr hat“.

Die Rundblick-Redaktion wählt das Meister-Zitat aus, weil es recht gut die momentane gesellschaftliche und politische Situation in Deutschland zur Jahreswende beschreibt.


Neues Jahr, neue Rubrik!

Im vergangenen Jahr haben wir an dieser Stelle Sonntag für Sonntag den Niedersachsen oder die Niedersächsin der Woche gekürt. Im neuen Jahr gibt es nun eine Veränderung. Ab sofort stellen wir immer am letzten Sonntag eines Monats den Politiker oder die Politikerin des Monats vor. An allen anderen Sonntagen gibt es im Wechsel das Zitat, die Debatte oder die Panne der Woche.