In der Corona-Krise haben Unternehmer einen Brandbrief an Politik und Verwaltung verfasst. Das Schreiben, das dem Politikjournal Rundblick vorliegt, haben fast 40 Unternehmer unterzeichnet. Darin machen sie darauf aufmerksam, dass unterbrochene Lieferketten auch die Versorgung mit dringend benötigten Geräten der Medizintechnik empfindlich stören und damit Menschenleben kosten könnte.

Als Beispiel nennen sie geschlossene Unternehmen der Kunststoff- und Metallindustrie in Norditalien. Dort ist ein wichtiger Produktionsstandort für die Dichtungen, die für Intensivbetten und Beatmungsgeräte dringend benötigt werden. „Entsteht durch Schließung von Produktionen oder logistische Störungen von Lieferketten ein Engpass an Dichtungen – und das steht bevor – so werden keine Ventile und in der Folge keine Beatmungsgeräte und Intensivbetten produziert“, heißt es in dem Schreiben.

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Betroffen von den Engpässen wäre den Unternehmern zufolge zum Beispiel auch die Agrar- und Lebensmittelindustrie. Die Unternehmer fordern die Politik dazu auf, ihren Einfluss geltend zu machen, um in Deutschland, aber auch in Europa Industrieproduktion und Lieferketten aufrecht zu erhalten. „Die Lieferbeziehungen und -ketten sind so komplex, dass man mit Schließungen von Produktionen und Transportwegen immer auch die Versorgung der Bevölkerung mit zur Krisenbewältigung dringend benötigten Gütern gefährdet!“


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Darüber hinaus appelliert die Wirtschaft an die Politik, die Sicherung der Beschäftigung nicht aus den Augen zu verlieren. Es gehe auch nicht um die Frage „Gesundheit oder Beschäftigung“. Beide Ziele bedingten mittel- und langfristig einander. Ohne Beschäftigungssicherung in der Krise sei die Finanzierung eines wirksamen, möglichst noch verbesserten Gesundheitssystems nicht möglich, mahnen die Unternehmer.

Zur Beschäftigungssicherung habe die Politik schon viele richtige Entscheidungen. „Leider sind die Maßnahmen aber noch nicht ausreichend wirksam. Unternehmen berichten, dass Arbeitsagenturen nicht erreichbar sind, Kurzarbeitsanträge nur mit langem Vorlauf genehmigt und für Entscheidungen über Kredit- und Bürgschaftsgenehmigungen mehrere Wochen veranschlagt werden“, heißt es in dem Schreiben.