Gerhard Bosselmann, Bäcker mit 21 Filialen und 205 Mitarbeitern in Hannover, hat mit einem bewegenden Video auf die dramatische Lage der Unternehmen in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. Dem Politikjournal Rundblick sagte Bosselmann, er habe Angst um sein Lebenswerk. „Wir würden, und das ist für unsere Branche typisch, je nach Betriebsgröße und Liquidität, etwa sechs bis acht Wochen durchhalten. Danach ist Schluss.“

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Die staatlichen Hilfen würden in den kommenden drei Wochen benötigt. Dabei sei für die meisten Branchen der Kredit nicht das Mittel der Wahl, das gelte gerade auch in der Ernährungsbranche. „Keiner isst nach der Krise zwei Brötchen oder vier Brote. Dann bekommen wir ein Rückzahlungsproblem.“, sagte Bosselmann.

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Kurz nach Bosselmanns Appell kursierte allerdings auch eine interne Dienstanweisung des Unternehmers in den sozialen Medien, die zu heftiger Kritik an Bosselmann führte. Darin kündigte er unter anderem gegenüber seinen Mitarbeitern an, Krankmeldungen wegen Erkältung ohne Fieber würden nur mit vorgelegter Corona-Testierung akzeptiert. Andernfalls werde man keine Lohnfortzahlung zahlen. „Ich bin entschlossen, bei begründeten Zweifeln die Mitarbeiter zu versetzen oder zu entlassen“, heißt es.

Screenshot: MB.

Zudem droht er Mitarbeitern mit Entlassung, die in ihrer Freizeit nicht zuhause bleiben, sondern sich auf Partys oder Kindergeburtstagen treffen. Bosselmann verteidigte seinen scharfen Ton gegenüber den Mitarbeitern. Man müsse deutliche Worte finden, wenn Einzelne mit ihrem Verhalten den gesamten Betrieb gefährdeten.

Niedersachsens Wirtschaftsminister, der sich mit Bosselmann am Freitag spontan getroffen hatte, sagte den Unternehmen im Land schnelle und unbürokratische  Unterstützung zu. Am Mittwoch will der Landtag über den Nachtragshaushalt abstimmen, der auch Hilfen für die Unternehmen vorsieht. „Ich plane, in dieser Woche am Mittwoch oder Donnerstag schon in die Auszahlung zu gehen“, sagte Althusmann.

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