Computerspiel-Firmen bekamen bisher 2,4 Millionen Euro vom Land
Deutschland hinkt bei der Entwicklung von Computerspielen hinterher, die erfolgreichen Spiele in dem Milliardenmarkt kommen inzwischen aus den USA und aus Asien. Die deutsche Politik will dagegen angehen und gezielt fördern. Die Bundesregierung stellt dafür pro Jahr 50 Millionen Euro zur Verfügung und auch auf Länderebene gibt es kleinere Förderprogramme. In Niedersachsen wurden für Entwicklung, Produktion und Vermarktung neuer Computerspiele in den vergangenen neun Jahren insgesamt 2,4 Millionen Euro ausgegeben. 64 Anträge seien seit 2001 positiv beschieden worden, heißt es in der Antwort der Staatskanzlei auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Christopher Emden. In diesem Jahr würden die Fördermittel um 300.000 Euro aufgestockt. Während Hamburg mit rund 120 Betrieben mit rund 2000 Mitarbeitern als eine Art Metropole der deutschen Spieleindustrie gilt und Berlin und Nordrhein-Westfalen die Hansestadt gerne verdrängen würden, ist der Kreis in Niedersachsen nach wie vor überschaubar. Die Nordmedia steht der Staatskanzlei zufolge mit rund 35 Firmen in Niedersachsen in direktem Kontakt.
In der Branche selbst glaubt man derweil nicht mehr daran, dass Deutschland in dem Bereich in Zukunft noch eine große Rolle spielen kann. Alexander Rösner, Geschäftsführer einer Spieleentwicklerfirma in Karlsruhe, sprach Deutschland in einem Interview den Status eines Entwicklungslands zu. Das Land sei sowohl in der Internet-Infrastruktur als auch bei der Technikaffinität Ländern wie Südkorea und den USA unterlegen. Die Förderung des Bundes hält er für „einen Witz, einen Tropfen auf dem heißen Stein“. In der niedersächsischen Staatskanzlei begrüßt man dagegen das finanzielle Engagement des Bundes. Die Nachfrage der Branche habe im vergangenen Jahr auch ungefähr den bereitstehenden Mitteln entsprochen. Man rechne für dieses Jahr mit einer ähnlichen Entwicklung.