Björn Thümler, Wissenschaftsminister, hat die massive Kritik von Grünen und FDP an den geplanten Kürzungen bei den Universitäten zurückgewiesen. Wegen der „globalen Minderausgabe“, die Thümler in seinem Haushalt als Sparbeitrag für das Kabinett liefern muss, fehlen den Hochschulen 25 Millionen Euro in der Grundfinanzierung. Eva Viehoff (Grüne) und Lars Alt (FDP) bemängelten, dass nun etwa in der Leibniz-Uni in Hannover oder auch der TU Braunschweig oder beim Lichtenberg-Kolleg in Gottingen gekürzt werden müsse. Alt verwies auf den Sanierungsstau in allen Hochschulbauten von 4,3 Milliarden Euro als zusätzliche Last. Viehoff erklärte, wichtige Studiengänge in Hannover wie Meteorologie, afrikanische Geschichte und inklusive Beschulung drohten „dem Spardiktat zum Opfer zu fallen“. Jörg Hillmer (CDU) erwiderte, die „globale Minderausgabe“ habe Gründe, die in die Vergangenheit reichten – es gehe um die Mitfinanzierung der Abschaffung von Studienbeiträgen, der Weihnachtsgeld-Zahlung für Beamte und auch der Pandemie-Bekämpfung. Thümler erklärte, die Grundförderung für Universitäten betrage landesweit 3,2 Milliarden Euro, der Sparbeitrag mache 25 Millionen Euro aus – aber faktisch hätten die Hochschulen mehr Geld überwiesen bekommen als die Kürzung ausmache. Das liege daran, dass die Personalkostensteigerung komplett vom Land mitgetragen werde. Bundesweit gebe es 16.544 Studiengänge – und wenn einzelne Universitäten wie Hannover jetzt die Gelegenheit nutzten, Studiengänge zu überprüfen und neu zuzuschneiden, könne man das im Sinne von mehr Übersichtlichkeit nur begrüßen. Der Minister stellte aber klar, dass die Einstellung von Studiengängen zwar von den Hochschulen vorbereitet werden, die Entscheidung aber falle im Ministerium.