Foto: Bistum Osnabrück

Ulrich Beckwermert, Generalvikar im Bistum Osnabrück, hat auf die jüngst vorgestellte Missbrauchsstudie der Universität Osnabrück reagiert. Drei Schlüsse zieht der Geistliche aus den von den Wissenschaftlern erhobenen Zahlen von 122 Klerikern, die insgesamt fast 400 Kinder und Jugendliche missbraucht haben sollen: „Wir dürfen nicht nachlassen darin, die Aufarbeitung des Erlebten weiter zu betreiben, Betroffene bestmöglich zu unterstützen und alles Erdenkliche dafür zu tun, dass sexualisierte Gewalt im Raum der Kirche keine Zukunft mehr hat.“ Man sei gemeinsam mit einer Monitoring-Gruppe und dem Betroffenenrat dabei, geeignete Maßnahmen im Bereich der Erinnerungs- und Vergegenwärtigungskultur zu entwickeln, erklärte der Stellvertreter des Bischofs in Bezug auf die von den Wissenschaftlern entwickelten Instrumente der „szenischen Einblicke“. Die Kritik am bürokratischen Aufwand im Anerkennungsprozess weist der Generalvikar allerdings einstweilen zurück: „Wir werden als Bistum Osnabrück bis auf Weiteres an diesem Verfahren festhalten.“ Aus Sicht des Bistums sei das kirchliche Anerkennungsverfahren, das nicht mit den Prozessen staatlicher Gerichte gleichzusetzen ist, viel niedrigschwelliger. Zudem habe das Bistum bereits nach dem Zwischenbericht die Stelle einer Ombudsperson geschaffen, „die Betroffenen ohne formalen Antrag unbürokratisch und schnell zumindest in begrenztem Rahmen auch finanzielle Hilfen zukommen lassen kann“, heißt es in der Stellungnahme des Generalvikars. Geprüft werden soll auch, wie Betroffene stärker in die Arbeit der kirchlichen Gremien eingebunden werden können.