Betriebe in Niedersachsen wollen mehr ausbilden – aber die Auszubildenden fehlen
Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Niedersachsen (IHKN), hat am Montag die Ergebnisse der IHKN-Ausbildungsumfrage für 2022 vorgestellt. Demnach werden die niedersächsischen Betriebe zwei Prozent mehr Ausbildungsplätze als im Vorjahr anbieten. Die Handelskammer geht allerdings davon aus, dass etwa ein Fünftel dieser Auszubildenden-Stellen unbesetzt bleiben wird. In den vergangenen Jahren hätten die Unternehmen für durchschnittlich 83 Prozent aller angebotenen Ausbildungsplätze einen passenden Bewerber gefunden.
Betriebe geben Digitalisierung der Berufsschule die Note 3
Als größte Hindernisse bei der Stellenbesetzung nennen die Betriebe fehlende Bewerbungen (71 Prozent), mangelnde Berufsorientierung durch Corona-Beschränkungen (34 Prozent) und die gedämpften wirtschaftlichen Perspektiven der Branche (20 Prozent). Die 2150 teilnehmenden Unternehmen aus Niedersachsen wurden auch zur Digitalisierung des Berufsschulangebots befragt. Die Betriebe berichten, dass die Beschulung der Auszubildenden wieder überwiegend in Präsenz stattfindet. Die Form und Umsetzung des digitalen Unterrichts bewerten die Unternehmen genauso wie im Vorjahr als befriedigend (3,1 bis 3,3).
Auf der Wunschliste der Firmen stehen zwei Dinge ganz oben: 65 Prozent der Befragten wünschen sich gut ausgebildete Lehrkräfte, 64 Prozent fordern eine gute Unterrichtsversorgung. „Aktuell können die berufsbildenden Schulen vielerorts nicht ihren bestmöglichen Beitrag leisten, weil notwendige personelle Kapazitäten, pädagogische Konzepte, Sachausstattung und Infrastruktur fehlen“, sagt Bielfeldt.
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