Bis zur letzten Minute hatte man sich in der Landesregierung noch Hoffnungen gemacht. „Der Vorteil einer Batteriezellproduktion in Salzgitter liege auf der Hand, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums noch am Freitagvormittag und nannte als Beispiel die räumliche Nähe zu Volkswagen. Wenige Minuten später machte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek den Hoffnungen in Niedersachsen einen Strich durch die Rechnung und verkündete, dass die Forschungsfabrik für Batteriezellen in Münster entstehen soll.

Ein Großteil der 500 Millionen Euro-Förderung wird deshalb wohl nach Nordrhein-Westfalen fließen. Weitere 200 Millionen Euro gibt das Land Nordrhein-Westfalen dazu. In der Fabrik werden etwa 150 Wissenschaftler und Techniker arbeiten. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart rechnet aber mittelfristig im Umfeld  mit „tausenden neuen Arbeitsplätzen“.

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„Die Entscheidung ist bedauerlich für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen und für das Team der Technischen Universität Braunschweig“, hieß es am Freitag aus dem Wissenschaftsministerium in Hannover. Der vorgeschlagene Standort in Salzgitter und die international anerkannte Kompetenz der TU Braunschweig wären ideale Voraussetzungen für die Ansiedlung der Forschungsfabrik gewesen.


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Deshalb will die Landesregierung in Berlin auch am Ball bleiben, zumal die Verteilung der Gelder noch nicht abschließend geklärt ist. Auch die nicht berücksichtigten Standorte wie Salzgitter, Ulm oder Augsburg sollen laut Karliczek mit zusätzlicher Förderung rechnen können. „Wenn wir die deutsche Batteriezellfertigung international an die Spitze bringen wollen, müssen die Kompetenzen in der Automobilregion Braunschweig in den Bereichen Recycling, Produktions- und Verfahrenstechnik deutlich ausgebaut werden. Wir werden mit dem Bundesforschungsministerium über die Beiträge des Bundes hierzu verhandeln“, sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler.