Petra Bahr, Landessuperintendentin des Sprengels Hannover, hat beim alljährlichen Spargelessen der Niedersachsen-CDU eine aufrüttelnde Rede gehalten. Sie stellte die These auf, dass die Freiheit nicht durch Populisten, Extremisten oder Sicherheitsfanatiker am stärksten bedroht sei, „sondern durch die Bequemen“. Das seien etwa die, die nicht widersprächen, wenn in einem politischen Gespräch die These vertreten wird, die aktuelle israelische Politik sei verantwortlich für den Antisemitismus – oder wenn mit herabsetzenden Begriffen auf die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin geschimpft werde.

Petra Bahr, Landessuperintendentin des Sprengels Hannover

Freiheit brauche Mut und auch Selbstbegrenzung, sagte Bahr – man sei gefordert, sich denen entgegenzustellen, die anderen ihre Freiheit absprechen wollten. Außerdem brauche Freiheit Zuversicht, Neugier und auch Risiko. Nachdrücklich verteidigte Bahr den Plan, den Reformationstag zum neuen gesetzlichen Feiertag in Niedersachsen zu erheben. Damit werde nicht nur an Christen erinnert, sondern an die Reformation als Zeichen für kulturellen und gesellschaftlichen Aufbruch.