Der Landtag diskutiert heute in der Aktuellen Stunde über die Strategie gegen Antibiotikaresistenzen. In den vergangenen Jahren habe sich in dem Bereich viel getan, sagt der Präsident des Landesgesundheitsamtes, Matthias Pulz, im Gespräch mit dem Rundblick. So sehe man zum Beispiel beim sogenannten MRSA-Keim einen sehr deutlichen Rückgang. Für die Humanmedizin stellt er fest, ein zielgerichteter Einsatz von Antibiotika und eine bessere Hygiene seien die beiden Schlüsselelemente. „Wir müssen besser werden im Umgang mit Antibiotika“, so Pulz.

Zudem müsse auch darüber nachgedacht werden, wie die Bürger in der Breite besser informiert werden könnten. „Die Gabe von Antibiotika ist immer ein Wechselspiel zwischen dem, der sie verordnet und dem Patienten, der sie einnimmt. Dabei gibt es manchmal auch aus Sicherheitsaspekten ein Zuviel von Antibiotika.“ Es gebe auch Patienten, die gleich beim ersten Husten oder Schnupfen gleich ein Antibiotikum einforderten – zum Beispiel, weil sie im Beruf nicht ausfallen wollten. Deshalb müssten die Patienten besser aufgeklärt werden, wann Antibiotika sinnvoll seien, und in welchen Fällen es auch einmal ein wenig Geduld brauche.

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Auch der Mediziner und SPD-Landtagsabgeordnete Christos Pantazis plädiert dafür, neben Ärzten und Pflegepersonal auch die Bevölkerung für das Thema stärker zu sensibilisieren. Es gebe zwar das Bedürfnis der Patienten, medikamentös versorgt zu werden. „Oftmals schießt man aber auch mit Kanonen auf Spatzen“, so Pantazis im Gespräch mit dem Rundblick. Deshalb sollte man seiner Ansicht nach das Thema wissenschaftlich begleiten und die Bevölkerung zum Beispiel in Form einer Kampagne informieren.

Pantazis schlägt darüber hinaus vor, generell ein ambulantes MRSA-Screening durchzuführen, bevor ein Patient ins Krankenhaus eingewiesen wird. Das könne zum Beispiel sehr gut bei den Patienten gemacht werden, bei denen das planbar sei. Dies würde auch dem Klinikpersonal enorm helfen, so der SPD-Politiker.

Insgesamt sieht Pantazis bisher klare Erfolge bei der Strategie gegen Antibiotikaresistenzen. Das mache die positiven Datenlange deutlich. So sei sowohl der Anteil der MRSA-Keime als auch der Antibiotikaeinsatz in den vergangenen Jahren signifikant gesunken.