Morgen soll es auf Landesebene per Videokonferenz einen Runden Tisch der Fleischwirtschaft geben, Wirtschaftsminister Bernd  Althusmann und Agrarministerin Barbara Otte-Kinast wollen daran teilnehmen. Hintergrund ist unter anderem der Plan der Bundesregierung, Werkverträge in der Fleischwirtschaft ab dem kommenden Jahr zu verbieten.

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Bei Wirtschaftsminister Althusmann stößt der Plan allerdings auf Skepsis. Ein generelles Verbot für nur eine Branche werde rechtlich schwer umsetzbar sein“, sagte Althusmann dem Weser-Kurier. Dennoch brauche man einen Systemwechsel, um die Arbeitsbedingungen und Unterbringungssituation deutlich zu verbessern.

In manchen Betrieben wird 90 Prozent über Werkverträge abgewickelt – zu übelsten Arbeitsbedingungen, zu übelsten Unterbringungsbedingungen und zu mieser Bezahlung.

Scharfe Kritik kam aus der CDU an der Weigerung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), an dem Runden Tisch teilzunehmen, „Es ist schon ein bemerkenswerter Vorgang, die Mitarbeit in diesem Prozess in exakt jenem Moment zu verweigern, wenn endlich Bewegung in die Sache kommt“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Karl-Heinz Bley. NGG-Vertreter Matthias Brümmer hatte gestern gesagt, man werde sich nicht an Runden Tischen beteiligen, „die in Kaffeerunden ausarten“.


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Die Grünen im Landtag verstärken derweil den Druck auf die Landesregierung, die Bedingungen für die Beschäftigten in der Branche zu verbessern und hatte sich gestern in einer Pressekonferenz Matthias Brümmer als NGG-Vertreter eingeladen. Brümmer sprach von „Sauereien in der Fleischwirtschaft, um Gewinne zu genieren auf den Knochen von vielen Menschen aus Osteuropa“.

„In manchen Betrieben wird 90 Prozent über Werkverträge abgewickelt – zu übelsten Arbeitsbedingungen, zu übelsten Unterbringungsbedingungen und zu mieser Bezahlung.“ Das seien auch keine Einzelfälle. „Wir haben das große Problem, dass es in der Herde unheimlich viele schwarze Schafe gibt, so dass man die weißen kaum noch sieht“, sagte Brümmer.