Meyer will mehr Rehe schießen lassen
In Niedersachsens Wäldern sollen künftig mehr Wildschweine und Rehe geschossen werden. Jäger und Förster hätten dafür zu sorgen, dass ihre Abschussquoten erfüllt werden, sagte Agrarminister Christian Meyer gestern. Hintergrund ist ein neues Strategiepapier, das Meyer zusammen mit dem Waldbeiratsvorsitzenden Professor Christian Ammer vorgestellt hat. Es sieht unter anderem vor, dass der Wildbestand reduziert wird, um ein ungehindertes Wachstum der Pflanzen im Wald zu ermöglichen. Denn Rehe und Wildschweine fressen junge Baumschösslinge gern ab oder knabbern an der Rinde junger Bäume, sodass die Pflanzen eingehen. Gibt es zu viel Wild, haben junge Bäume kaum eine Wachstumschance.
Bisher wird bei der Verjüngung der niedersächsischen Wälder deshalb nachgeholfen, indem Bäume gepflanzt und ein Schutzzaun um sie herumgezogen wird. Doch das ist aufwändig und kostet Geld. „Wir wollen langfristig eine natürliche Verjüngung“, sagte Meyer. Deshalb müssten die Wildbestände regional „angepasst“ werden. Der Minister erhofft sich zudem, dass durch weniger Wild auch andere Pflanzen- und damit auch Tierarten wieder eine Chance hätten, sich in bestimmten Gebieten anzusiedeln. „Wir erwarten eine erhebliche Lebensraumverbesserung in Wäldern, die sich naturnah entwickeln können“, sagte Meyer. Das Positionspapier des Waldbeirats haben neben Waldwirtschafts- und Holzverarbeitungsbetrieben auch die Naturschutzverbände Nabu und BUND unterzeichnet.