Nachhaltigkeit im Handwerk: Minister Meyer lobt Betriebe und fordert mehr Freiräume
Christian Meyer, Umweltminister, will für das Handwerk in Niedersachsen mehr Freiräume schaffen. „Das Handwerk ist vor Ort verankert, denkt in Generationen und ist damit einer der nachhaltigsten Wirtschaftszweige“, lobte Meyer gestern bei einem gemeinsamen Neujahrsfrühstück mit der Landesvertretung der Handwerkskammer Niedersachsen (LHN). „Nachhaltigkeit muss ökologisch, ökonomisch wie auch sozial gedacht werden“, betonte der Grünen-Politiker. Bei den Handwerksbetrieben werde dies bereits umgesetzt, allerdings räumte Meyer ein, dass sich dieses Engagement noch zu wenig auszahle. „Wir müssen zeigen, dass es sich lohnt, auf Nachhaltigkeit zu setzen“, sagte der Umweltminister. Die Politik sieht er dabei vor allem in der Pflicht, den Unternehmen in der Energiewende mehr Freiheiten zu ermöglichen. Der aktuelle Windkraft- und Photovoltaik-Boom in Niedersachsen sei auch darauf zurückzuführen, dass Hürden für die Unternehmen abgebaut wurden. Zusammen mit dem LHN-Vorsitzenden Eckhard Stein zeichnete der Umwelt- und Energieminister insgesamt 13 Betriebe aus, die sich das Prüfsiegel der Initiative „Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit im Handwerk“ verdient hatten. „Das Handwerk handelt bereits nachhaltig, aber vielen Betrieben ist nicht so ganz klar, wo sie schon stehen und was sie noch machen können“, erklärte Stein den Sinn des Zertifikats. Ausgezeichnet wurden vor allem Tischlereien, Zimmereien sowie Betriebe aus dem Bereich Haustechnik und Ausbauhandwerk – aber auch ein Gebäudedienstleister, ein Metallbauer und eine Spedition. „Durch unseren großen Fuhrpark sehen wir uns beim Thema Nachhaltigkeit in der Pflicht“, sagte Geschäftsführer Michael Hanje von der Werner Brüning GmbH aus Ahlhorn (Kreis Oldenburg). Der Logistikbetrieb mit 200 Fahrzeugen setzt bei Kühltransporten mittlerweile auch Sattelauflieger mit elektrisch angetriebener Achse ein, die mit Solarstrom vom Dach aufgeladen werden. „Wir arbeiten mit Holz und sind schon per se nachhaltig. Deswegen ging es bei uns ganz schnell mit dem Zertifikat. Es war erstaunlich wenig Papierkram“, verriet Geschäftsführerin Hedwig von Soosten von der gleichnamigen Zimmerei aus Geestland (Kreis Cuxhaven).
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