Grant Hendrik Tonne
Grant Hendrik Tonne, Kultusminister, hat den Weg geebnet für eine finanzielle Förderung von digitalen Leihgeräten für Lehrer. Aus der dritten Erweiterung des „Digitalpakts Schule“ erhält Niedersachsen nun 47 Millionen Euro vom Bund zusätzlich zu den bisherigen Fördergeldern. Aus dem Corona-Sondervermögen stockt das Land diesen Betrag noch einmal um 4,7 Millionen Euro auf. Nach Angaben der Staatskanzlei entspreche das Gesamtfördervolumen damit umgerechnet 520 Euro für jede hauptberufliche Lehrkraft in Niedersachsen. Mit dem Geld sollen Laptops, Notebooks und Tablets für den Distanzunterricht oder die Unterrichtsvorbereitung gekauft werden. Der FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling warnt jedoch vor einem „bürokratischen Monster“: „Die Idee, Geld an die Schulträger zu zahlen, die dies an die Schulen weitergeben, die dann wiederum Leihgeräte für ihre Lehrkräfte besorgen und sich um die Abwicklung des Verleihs kümmern müssen, sieht nach viel zu vielen Entscheidungswegen aus, um wirklich schnell und effektiv umsetzbar zu sein.“ Dem widerspricht der SPD-Bildungspolitiker Stefan Politze, der genau diesen Ansatz des Förderprogramms lobt: „Die Schulen können selbst ermitteln, wie ihr Bedarf aussieht und welche Geräte ihren Lehrkräften weiterhelfen. Mit diesem dezentralen Vorgehen schaffen wir passgenaue Lösungen, die Schulträger und Schulleitung gemeinsam erarbeiten können.“ Försterling kritisiert darüber hinaus allerdings auch, dass der technische Support oder die Wartung der Geräte nicht geregelt seien. Er schlägt deshalb einen monatlichen Pauschalbetrag in Hohe von 30 Euro für jeden Lehrer vor, damit private Endgeräte auch legal im Unterricht genutzt werden könnten. „Wer sich eines neu anschaffen will oder muss, hätte nach einer gewissen Zeit den Anschaffungspreis erstattet bekommen“, erklärte der Freidemokrat.