Nach den Worten des Landesvorsitzenden des Niedersächsischen Beamtenbundes (NBB), Friedhelm Schäfer, fehlt in Niedersachsen eine koordinierende und optimierende Planung der Personalentwicklung. Wenn in den nächsten zehn Jahren 55.000 Mitarbeiter im Landesdienst in den Ruhestand gehen, gleichzeitig aber die konsequente Nutzung der Digitalisierung viele Arbeitsplätze in den Behörden langfristig entbehrlich mache, sei eine ressortübergreifende Planung dringend nötig. Derzeit fehle diese jedoch.

Gleichzeitig müsse der öffentliche Dienst „auf der Höhe der Zeit“ bleiben in Fachaufgaben, etwa bei der Gewerbeaufsicht. So plädiert der Beamtenbund dafür, für Fachbeamte einen „Stellenpool“ aufzubauen, den Ausbau des Digitalnetzes auf Höchstniveau zu forcieren und eine „E-Government-Strategie“ zu starten. Wichtig sei, die Besoldung der Mitarbeiter im Landesdienst anzuheben, damit die öffentliche Verwaltung wettbewerbsfähig bleibe. Nur in einigen Bereichen die Bezüge anzuheben, wie im Wahlkampf etwa für die Grundschullehrer vorgeschlagen worden war, sei der „falsche Weg“.

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Alexander Zimbehl von der Deutschen Polizeigewerkschaft beklagt einen „Berg an Überstunden“, den die Polizei vor sich herschiebe. Die nächste Landesregierung müsse unbedingt mehr Polizisten einstellen, die Polizei müsse auch ihre Organisationsstruktur erneuern und „mehr täterorientiert und zentralisiert“ arbeiten. Die Beschwerdestelle über Polizisten im Innenministerium müsse abgeschafft werden, die Rückstufung des Vermummungsverbotes bei Demonstrationen auf eine Ordnungswidrigkeit müsse wieder korrigiert werden.

Der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz, beklagt einen „blinden Aktionismus“ der Landesregierung bei der Abordnung von Gymnasiallehrern an Grundschulen, außerdem fordert eine Verringerung der Arbeitsbelastung und die Wiedereinführung des Weihnachtsgeldes für Beamte.