(rb) Hannover. Unsicherheiten über die Entwicklung in der Euro-Zone und im Energiemarkt haben bei den Unternehmen zurückhaltende Beurteilungen der konjunkturellen Erwartungen zur Folge. Die Konjunkturumfrage der Niedersächsischen Industrie- und Handelskammern (NIHK) zeigt für das zweite Quartal 2015, dass 90 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage noch als gut (34 Prozent) bis befriedigend (56 Prozent) bewerten und nur zehn Prozent mit ihrer Lage nicht zufrieden sind. Für die kommenden Monate rechnen aber nur noch 20 Prozent (Vorquartal 25 Prozent) mit einem besseren Geschäftsverlauf und weiterhin 17 Prozent mit einer eher ungünstigen Entwicklung. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen der Unternehmen widerspielgelt, ist gegenüber dem 1. Quartal leicht um einen auf 113 Punkte zurückgegangen. Die Kammern rechnen somit für die zweite Jahreshälfte mit einem moderaten Wachstum. Speziell die Exporterwartungen seien zwar noch positiv, konzentrierten sich aber aufgrund der Griechenlandkrise hauptsächlich auf den Nicht-Euro-Raum, heißt es. Allerdings erhoffen sich die niedersächsischen Betriebe wegen des gerade geschlossenen Atomabkommens mit dem Iran eine Revitalisierung ihrer Geschäftsbeziehungen mit diesem Land. Über dem langjährigen Durchschnitt liegt die Bereitschaft, Personal einzustellen. Das gilt vor allem für die Industrie und den Dienstleitungssektor. Weiterhin nur langsam steigt die Investitionsbereitschaft der Betriebe. 28 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) wollen ihre Investitionen ausweiten, 17 Prozent (18 Prozent) wollen weniger investieren.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #136.