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Sebastian Reddemann, Vorstandssprecher des Bauspezialversicherers VHV Allgemeine Versicherung aus Hannover, fordert einfachere Regeln und Normen für den Bau. „Was wir immer wieder feststellen: Neue Normen und Vorschriften können dazu führen, dass bisher etablierte Bauweisen plötzlich als mangelhaft gelten. Gleiches gilt für die ‚anerkannten Regeln der Technik‘. Dies führt nicht nur zu höheren Baukosten, sondern auch zu Unsicherheit und Verzögerungen aufgrund der länger dauernden Mängelbesprechung und -beseitigung. Die zunehmende Komplexität der Regeln und die damit verbundenen deutlich gestiegenen Kosten machen so Investitionen weniger attraktiv. Infolgedessen kommt die Bautätigkeit, aktuell insbesondere im Bereich des dringend notwendigen Wohnungsneubaus, nahezu zum Erliegen“, kommentiert Reddemann den jüngsten VHV-Bauschadenbericht Hochbau 2023/24. Auf mehr als 400 Seiten gibt das Institut für Bauforschung (IFB) aus Hannover detaillierte Einblicke in die Häufigkeit und Höhe von Schäden rund um die Baustelle. Über 48.000 Schadenfälle aus den Jahren 2012 bis 2022 wurden für den Bericht wissenschaftlich ausgewertet. Die Untersuchung zeigt, dass fast 70 Prozent aller Schäden auf zwei Hauptkategorien entfallen: Schäden an der Baukonstruktion sowie Wasser- und Feuchtigkeitsschäden. Als häufigste Schadenursachen ermittelten die IFB-Experten Ausführungs- und Montagefehler sowie unzureichende Schnittstellenkoordination und mangelhafte Kommunikation. Der Bericht ist im Fraunhofer-IRB-Verlag erschienen und kann kostenlos als PDF heruntergeladen werden.