Steuersünder: Zahl der Selbstanzeigen unvermindert hoch
(rb) Hannover. Mit insgesamt 1709 Selbstanzeigen von niedersächsischen Steuerpflichtigen im ersten Halbjahr 2015 bleibt diese Zahl überraschend hoch. Finanzminister Peter-Jürgen Schneider hatte eigentlich damit gerechnet, dass sich die „Steuersünder“ nach der Verschärfung der strafbefreienden Selbstanzeigen – sie sind seit Jahresanfang deutlich teurer und haben höhere Hürden –nicht mehr so häufig anzeigen werden wie in den vergangenen beiden Jahren. Im vorigen Jahr hatte es insgesamt 3797 Selbstanzeigen gegeben, 2013 waren es 2862 und den vorhergehenden Jahren durchschnittlich 1200 Anzeigen. Gleichwohl sieht Schneider die aktuellen Zahlen als Bestätigung dafür, dass die gesetzliche Verschärfung ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Für Niedersachsen kündigte der Minister die Fortsetzung des Kurses gegen Steuerbetrüger an. Als deutliches Signal dafür gilt vor allem die Personalverstärkung bei den Finanzämtern in Sachen Außenprüfung. Niedersachsen hat nach Angaben des Finanzministeriums für Steuer-CDs aus der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein einen Anteil von 855 000 Euro bezahlt und bis zum Stichtag 30. Juni 2015 Staatseinnahmen in Niedersachsen von 294 Millionen Euro generiert. Am Ende des ersten Halbjahres habe die Auswertung der CDs von Kapitalanlagen in der Schweiz bei 89 Prozent gelegen, bei Luxemburger Anlagen waren es 76 Prozent und bei Anlagen im Fürstentum Liechtenstein 79 Prozent. Die meisten Selbstanzeigen verzeichneten im ersten Halbjahr 2015 die Finanzämter Göttingen mit 75, Hannover-Süd mit 59, Osnabrück-Land mit 58 sowie Buchholz und Gifhorn mit jeweils 57 Anzeigen. Im gesamten vorigen Jahr war Osnabrück-Stadt mit 147 Selbstanzeigen Spitzenreiter gefolgt von Gifhorn (138) und Hannover-Land I (130). 2013 wurden in Buchholz mit 122 die meisten Selbstanzeigen gezählt.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #143.