Städtetag warnt: Regelbetrieb im Kindergarten noch nicht möglich
Ulrich Mädge, Präsident des Städtetages, und sein Vizepräsident Frank Klingebiel haben einen besorgten Brief an Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) gerichtet. Sie bezweifeln, dass der Regelbetrieb in den Kindergärten tatsächlich – wie von Tonne geplant – am 1. August wieder beginnen kann. Bei den derzeitigen Vorschriften für Hygiene und Abstand sei das kaum möglich, meint der Städtetag.
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Mädge und Klingebiel beziehen sich auf Berichte aus ihren Mitgliedsstädten, in denen angegeben wird, dass in einigen Kommunen mehr als 15 Prozent des Fachpersonals für die Kindertagesstättenbetreuung fehlen. Darunter sind Erzieherinnen, die wegen ihres Alters und möglicher Vorerkrankungen zur Riskogruppe gerechnet werden müssten. Der Städtetag bezieht sich nun auf Aussagen von Tonne (unter anderem im Rundblick), wonach ein Mitarbeiter nur dann zur Risikogruppe gezählt werden kann, wenn wegen der Infektionslage tatsächlich ein Risiko bestehe.
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Eine individuelle Einstufung sei nötig, Tonne sprach in diesem Zusammenhang unter anderem von der Notwendigkeit eines ärztlichen Attestes. Das führt nun Mädge und Klingebiel zu der Sorge, Tonne wolle womöglich für die Kindergärten Sonderregeln durchsetzen und die bisher üblichen Kriterien für die Einstufung als Mitglied einer Risikogruppe, wie sie etwa für Lehrer gelten würden, durchbrechen. Das aber wollen die Spitzen des Städtetages nicht unwidersprochen hinnehmen.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #137.