In Niedersachsen gibt es einen drastischen Anstieg bei den kleinen Waffenscheinen. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Angelika Jahns und Editha Lorberg hervor. Laut Statistik zum nationalen Waffenregister wurde in diesem Jahr bis Ende August fast 14.200-mal die Erlaubnis zum Führen einer Schreckschuss-, Reizstoff- oder Signalwaffe erteilt. Damit stieg die Zahl der Besitzer des kleinen Waffenscheins im Vergleich zum Ende vergangenen Jahres um fast 54 Prozent. In Niedersachsen sind jetzt rund 40.600 Menschen in Besitz des kleinen Waffenscheins, Ende 2015 waren es noch 26.400. In den Vorjahren hatte es einen deutlich geringeren Anstieg gegeben.

Kleiner Waffenschein: Steigerung um fast 54 Prozent - Foto: Stockfoto: MG

Kleiner Waffenschein: Steigerung um fast 54 Prozent – Foto: Stockfoto: MG

Die aktuellen Zahlen seien Anlass für die Landesregierung, die weitere Entwicklung kritisch zu beobachten, heißt es in der Antwort des Innenministeriums . „Sollten sich im Zusammenhang mit dem sogenannten kleinen Waffenschein bedenkliche Fehlentwicklungen ergeben, könnte sich für den für das Waffenrecht zuständigen Bundesgesetzgeber insoweit Handlungsbedarf ergeben.“

Einen Zusammenhang zwischen der steigenden Zahl der Anträge und einem zunehmenden Gefühl der Unsicherheit kann man im Ministerium nicht erkennen. Der letzten Umfrage aus dem Jahr 2015 zufolge schätzten 86 Prozent der Niedersachsen das Risiko als eher gering oder gering ein, in den nächsten zwölf Monaten Opfer einer Straftat zu werden. „Die Furcht der Menschen in Niedersachsen vor Kriminalität ist insgesamt gering“, heißt es in der Antwort.  Unabhängig von den Umfragen beobachte man den Anstieg der Antragszahlen für den kleinen Waffenschein aber sehr aufmerksam