Die Corona-Krise geht an vielen Handwerksunternehmen vorbei – aber bei weitem nicht an allen. Das geht aus den aktuellen Konjunkturdaten der Handwerkskammer Hannover hervor. „Das Handwerk steht in der Krise gut da, wir sind ein Stabilisator der Wirtschaft“, sagte Kammerpräsident Karl-Wilhelm Steinmann am Donnerstag in Hannover.

Karl-Wilhelm Steinmann zur Stimmung im Handwerk: Von „Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt“ – Foto: MB.

Nahezu über alle Branchen hinweg sind die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk immer noch optimistisch. Der Geschäftsklimaindex liegt nach dem ersten Quartal bei 115. Steinmann sprach von einer Überraschung, dass der Wert immer noch über der 100er-Marke und damit im positiven Bereich liege. Allerdings: Im Vorjahr lag der Wert noch bei 150.

Trotz der Corona-Krise ist auch die Zahl der Ausbildungsplätze im Handwerk leicht gestiegen. Für das kommenden Ausbildungsjahr stieg die Zahl der Verträge um fast fünf Prozent.

Die aktuelle Stimmung zwischen den einzelnen Branchen reicht Steinmann zufolge von „himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt“. Während es zum Beispiel im Bauhandwerk nach wie vor überhaupt keine Probleme gibt und der Index dort sogar bei 132 Punkten liegt, ist die Stimmung bei den Dienstleistern „dramatisch schlecht“. Kein Wunder: Friseure und Kosmetikbetriebe mussten lange schließen und können nach wie vor durch rigide Hygienekonzepte nur eingeschränkt arbeiten. Den Daten zufolge verzeichnen 86 Prozent der Betriebe Umsatzrückgänge, fast die Hälfte war auf Zuschüsse des Bundes angewiesen.

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